The Boys: Gnandenlos-Edition Band 3

The Boys: Gnadenlos-Edition — Cover von Band 3
(Bild: Panini Verlag)

Eine große Bedrohung steht der Welt bevor. Mal wieder, wie mittlerweile jedes Jahr. Dieses Mal versuchen die außerirdischen Marith’Rai, die Weltherrschaft zu übernehmen. Homelander tritt vor die Kameras und Mikrofone dieses Planeten und teilt der Menschheit mit, dass man sich mit aller Kraft — egal ob Held oder Schurke — zusammentut, um den drohenden Untergang der Erde zu verhindern…
Szenenwechsel: In einem abgelegenen Ferienressort treffen Helden und Schurken unter Aufsicht der Sicherheitsdienste gleichermaßen ein, um den alljährlichen „Herogasm“ zu begehen. Statt gegen die große Bedrohung zu kämpfen, wie es der Menschheit weißgemacht wird, wird gefeiert, gesoffen, gekokst und … nun ja … rumgevögelt.

Sex and Drugs and … The Boys

Dieser Einstieg in die The Boys: Gnadenlos-Edition Band 3 ist so strange, dass es schon wieder lustig ist. Den Helden und Schurken beim frivolen Treiben zuzusehen ist wohl das absurdeste, was ich je in einem Comic gelesen und gesehen habe. Dass auch noch der Vize-Präsident der USA munter mitmacht, setzt dem ganzen die Krone auf.

Das denken sich auch unsere Boys, die dem Herogasm ebenfalls versteckt beiwohnen, um sich einen der Sicherheitsleute zu schnappen. Dieser soll Informationen der Machenschaften um Vought, den Vize-Präsidenten und die Supies um Homelander liefern. Dass das ganze nicht unblutig und im absoluten Kampf endet, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Am Ende erhält übrigens Homelander den Preis für den Held des Jahres — allerdings löst das in ihm Zweifel an der Vorgehensweise rund um Vought aus …

Ihrer Zeit voraus — The Boys und ein völlig unpassender (Vize-)Präsident
(Bild: Panini Verlag)

Im weiteren Verlauf wird es etwas ruhiger. Man erfährt endlich mehr über die Vergangenheit von Mother’s Milk (inkl. Erklärung zu seinem Namen), dem Weibchen und Frenchie. Allesamt können mit tragischen Hintergründen aufwarten, die es natürlich in bester The Boys-Art dennoch in sich haben. Nur zu Butcher erfährt man weiterhin nichts. Aber was nicht ist, kann ja noch werden…

Fazit

Zum ersten Mal bin ich etwas zwiegespalten. Es war interessant, endlich etwas mehr über die Protagonisten von The Boys zu erfahren. Und der Herogasm — eigentlich eine riesige Parodie auf die Superhelden Crossover, die es seit den 80er Jahren immer wieder gibt — war herrlich auf die Spitze getrieben. Dies führt auch in einem folgenden Kapitel zum großartig inszenierten Kampf gegen die Gruppierung Payback um den „Helden“ Stormfront — einen deutschen Nazi-Superhelden. Und dennoch war es für mein Empfinden diesmal etwas zu sehr auf die Spitze getrieben. Wobei ich denke, dass Autor Garth Ennis einfach schocken und provozieren will und vor nichts zurückschreckt, sei es vor blutiger Gewalt oder vor dem Sex eines riesigen Steinmenschen mit einer menschlichen Prostituierten. 😀 Zudem waren die Zeichnungen nicht ganz mein Fall, in manchen Kapiteln des Herogasm sah alles etwas ungelenk oder überdimensioniert (…) aus.

Dennoch, The Boys macht auch in Band 3 der Gnadenlos-Edition Spaß und hat keine Abnutzungserscheinungen. Die Handlung bleibt flott und hat kaum Durchhänger. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Band 4 liegt schon bereit … aber vor Weihnachten ist mir nun erstmal eher nach etwas besinnlichem 😉

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