The Mandalorian (Staffel 1 und 2)

The Mandalorian bei Disney+
(Bild: Disney / Lucasfilm Ltd.)

Geht das — eine Star Wars-Serie im Stile eines Italo-Western, die sich um einen Typen in einer Rüstung dreht, der sich sein Geld (beziehungsweise seine Credits) als Kopfgeldjäger verdient und eigentlich keinerlei Bezug zu Jedi, Sith oder andere Machtnutzer hat? Oh ja, und wie! Na gut, so ganz stimmt das natürlich nicht, denn auf seinen Missionen trifft der Mandalorianer Din Djarin auf allerlei Wesen, die man mit dem Star Wars-Universum in Verbindung bringen kann. Allerdings steht erstmal — fünf Jahre nach dem Fall des Imperiums — seine Arbeit im Vordergrund.

Staffel 1 — Einführung der Charaktere

Din „Mando“ Djarin hat sich in der Gilde der Kopfgeldjäger einen Namen gemacht. Das bleibt einem alten Imperialien nicht verborgen und er beauftragt den Mandalorianer, für seinen Vorgesetzten einen Fünfzigjährigen aufzuspüren. Als er aber sieht, dass es sich um ein machtintensiver Kind handelt (aus derselben Spezies wie Jedi-Meister Yoda), entschließt er sich, es nicht beim Auftraggeber abzugeben, sondern vor ihm zu beschützen.

Im Laufe der nächsten Folgen schlägt Mando sich mit Gelegenheitsjobs durch und versucht, das Kind in Sicherheit zu bringen. Dabei trifft er unter anderem auf die ehemalige Rebellin Cara Dune und den Anführer seiner Gilde, Greef Karga, die ihn auch im weiteren Verlauf unterstützen.

Gegen Ende der Staffel erfahren wir dann, wer sich so sehr für das Kind interessiert. Es handelt sich um Moff Gideon, der um die Machtsensibilität des Kindes weiß und an ihm Tests durchführen möchte. In einem heftigen Kampf behält der Mandalorianer die Oberhand und kann mit dem Kind fliehen. In der letzten Szene sieht man den Moff dann aus seinem abgeschossenen TIE-Jäger steigen, mit dem mandalorianischen Dunkelschwert (bekannt aus den Animationsserien Clone Wars und Rebels) in der Hand…

Staffel 2 — nun geht’s ans Eingemachte

Zu Beginn der Staffel ist der Mandalorianer auf der Suche nach weiteren seiner Art. Auf Tatooine lernt er den Marshall Cobb Vent kennen, der die Rüstung des legendären und in Epsisode VI verstorbenen Boba Fett trägt, die er widerum seinerzeit von den Jawas erworben hat. Mando hilft ihm im Kampf gegen einen Krayt-Drachen und erhält im Gegenzug die Rüstung. Beim Abflug von Tatooine wird er von einem alten Bekannten beobachtet — Boba Fett persönlich. Er lebt!

Bei einer weiteren Mission wird Mandos Raumschiff, die Razor Crest, beschädigt. Während der provisorischen Reparaturarbeiten lernt er die Mandalorianerin Bo-Katan kennen, die auf der Suche nach dem Dunkelschwert und somit Moff Gideon ist. Sie rät ihm, die ehemalige Jedi Ahsoka Tano aufzusuchen, um mehr über das Kind und seine Herkunft zu erfahren. Da die Reparatur des Schiffes aber nicht geklappt hat, muss Din Djarin sich mit dem Kind an Greef Karga und Cara Dune wenden, die den beiden bei der Instandsetzung unter die Arme greifen.

Ist der kleine Grogu nicht süß???
(Bild: Disney / Lucasfilm Ltd.)

Da eine Hand die andere wäscht, muss der Mandalorianer ihnen bei der Zerstörung eines alten imperialen Außenposten helfen. Sie stoßen auf ein Labor mit geklonten Körpern und erfahren, dass Versuche mit dem Blut des Kindes gemacht wurden, bisher erfolglos. Bei der Flucht wird der Außenposten zerstört und Mando macht sich mit dem Kind in der reparierten Razor Crest auf den Weg zu Ahsoka Tano. Allerdings haben Mechaniker im Dienste Moff Gideons einen Peilsender an das Schiff angebracht.

Die letzten Folgen gleichen einer Achterbahnfahrt

Die ehemalige Jedi interagiert telepathisch mit dem Kind und erfährt seinen Namen: Grogu. Da sie ihn nicht ausbilden kann, bittet sie Mando, ihn auf dem Planeten Tython zum „Sehenden Stein“ zu bringen. Dort kann das Kind mit anderen lebenden Jedi über die Macht Kontakt aufnehmen und mit Glück wird ein Jedi ihn aufsuchen, um ihn auszubilden. Gesagt getan, allerdings werden sie von Boba Fett gestört, der seine Rüstung zurückverlangt. Als dann imperiale Schiffe auftauchen, verbünden sich die Mandalorianer gegen den Feind. Während des Kampfes wird die Razor Crest zerstört und Grogu von Dunkeltruppen, eine Art schwarze Sturmtruppen-Droiden, entführt.

Mit seinen Verbündeten, unter anderem Boba Fett, Bo-Katan und Cara Dune, gelingt es dem Mandalorianer, Moff Gideon und damit den Aufenthaltsort des Kindes aufzuspüren. Im Laufe eines finalen Kampfes gelingt es ihnen auch, Grogu zu befreien. Jedoch müssen sie sich vor den nahenden und fast unbesiegbaren Dunkeltruppen verbarrikadieren. Bis plötzlich auf dem imperialen Schiff ein wohlbekannter X-Flügler landet, aus dem der Jedi steigt, der sich der Ausbildung Grogus annehmen wird…

Fazit

Ihr merkt schon, die erste Staffel ließ sich noch relativ schnell zusammenfassen, obwohl sie keinesfalls schlecht war. Die zweite hat aber nochmal so viel mehr geboten, ich habe hier trotzdem nur einen Bruchteil niederschreiben können. Das Star Wars-Franchise ist nach den diskussionswürdigen Teilen VII bis IX ja schon totgesagt worden — zu unrecht! Technisch, visuell, musikalisch — bei The Mandalorian passt einfach alles und bringt so vieles, was man bei Star Wars in letzter Zeit vermisst hat, zurück auf den (kleinen) Bildschirm bei Disney+. Inhaltlich ist das sicherlich keine Offenbarung, aber das war Star Wars sowieso noch nie. Mich stört auch die Laufzeit der einzelnen Folgen nicht. Kritisiert wurde, dass diese mit etwas über 30 bis 40 Minuten zu kurz ausfallen, ich finde es genau richtig.

Der Wahnsinns-Auftritt eines wohlbekannten Jedi im zweiten Staffelfinale: Gänsehaut!
(Bild: Disney / Lucasfilm Ltd.)

Nahezu alles hat man hier richtig gemacht. Tolle, für Star Wars passende Charaktere und liebevolle (teilweise versteckte) Anspielungen und Querverweise auf die Filme und die Animationsserien machen Spaß und laden zum Entdecken ein. Dann natürlich DER Auftritt des Jedi in der letzten Folge der zweiten Staffel! Das war das epischste, was ich seit den letzten fünf Minuten von Star Wars: Rogue One gesehen habe! Gänsehaut! Und wer sich nicht in den kleinen grünen Knubbel Grogu verliebt und in der letzten beim Abschied zwischen ihm und Mando kein Tränchen im Auge hat, hat sowieso ein Herz aus Stein. (Apropos Stein — ich will ihn aus LEGO haben! Sofort! 🙂 )

In der After-Credit-Scene der letzten Folge besteigt Boba Fett den Thron von Jabba dem Hutten. Hier wird ein Spin-Off der Serie über ihn angeteasert, was Ende 2021 auf Disney+ zusehen sein wird. Eine neue Staffel mit Mando folgt dann 2022, genauso wie die heiß erwartete Serie über Obi-Wan Kenobi. Eine lange Wartezeit, aber ich bin sicher, es wird sich lohnen. Denn, um Mando zu zitieren: Das ist der Weg!

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