Spider-Man Noir – Berlin bis Babylon

Cover von Spider-Man Noir – Berlin bis Babylon
(Bild: Panini Verlag)

In einer alternativen Welt im New York des Jahres 1939 arbeitet Peter Parker als Privatdetektiv. Zudem ist er des Nachts als düsterer Verbrechensbekämpfer Spider-Man Noir unterwegs. Als er von der Museumsdirektorin Huma mit den Ermittlungen zu einem Mordfall betraut wird, entwickelt sich eine Jagd quer durch die halbe Welt. Gemeinsam reisen sie von New York nach London über Berlin bis hin nach Babylon. Verfolgt von Nazis, Superschurken und Agenten weiß Peter in diesem schwarz-weißen Crime-Noir-Abenteuer irgendwann nicht mehr, wem er überhaupt noch trauen kann…

Spider-Man mal anders

Ich fand im Vorfeld das Setting total interessant. Spider-Man in einer Art Indiana Jones-Atmosphäre zur Zeit des dritten Reiches. Genau mein Ding. Und am Anfang des Comics Spider-Man Noir – Berlin bis Babylon war es auch genau so, wie ich es erwartet hatte. Leider driftet die Geschichte dann immer weiter in ein wirres Geflecht aus Fantasy und Verschwörungen (wer hat nun genau was mit wem zu tun?!) ab, was mir dann letztlich doch die Lust an dem Comic verdorben hat, was sehr schade ist.

Denn Autorin Margaret Stohl liefert im ersten Teil eine wirklich spannende Verfolgungsjagd, die zeichnerisch von Juan Ferreyra mit einer tollen gedämpften Kolorierung umgesetzt wurde. Umso mehr ist es bedauerlich, dass sich die Story dann zum Ende hin einfach in einer Verwirrung nach der anderen verliert. Was mir noch auffällt: eigentlich zensierte Panini bisher die Swastika in all ihren Printprodukten, was ich persönlich schwachsinnig finde, da die Zensur des Hakenkreuzes ja nahezu überall in den Medien aufgehoben ist. Hier ist es aber zu sehen. Fehler oder nicht? In jedem Fall erhöht es zumindest die Authentizität.

Spider-Man Noir in Aktion
(Bild: Panini Verlag)

Fazit

Vor einigen Jahren gab es schon mal eine Noir-Serie, die für mich sehr interessant klang. Allerdings hat sich mein Interesse nach der Lektüre von Spider-Man Noir – Berlin bis Babylon doch ziemlich abgekühlt. Ich möchte nicht ausschließen, dass sich mir als Neu-Leser des Spinnenmannes die ein oder andere Referenz nicht erschlossen hat. Aber leider, leider ist es nun der Spidey-Comic, der mich – trotz toller Grundvoraussetzung – bisher am unzufriedensten zurücklässt. Schade.

Ich danke dem Panini-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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