Maus – Die Geschichte eines Überlebenden

Cover zu „Maus – Die Geschichte eines Überlebenden“
(Bild: nerdisch-by-nature.de / Fischer Verlag)

New York in den 1980er Jahren: Wladek Spiegelmann wohnt mit seiner Partnerin im Stadteil Queens. Er ist ein polnischer Jude, der die Schrecken des Holocausts im zweiten Weltkrieg er- und überlebt hat. Sein Sohn Art möchte gern die Geschichte seines (Über)lebens im Rahmen eines Comics nacherzählen. Und der etwas merkwürdig gewordene, kauzige Wladek schildert ihm alles: über die Stationen seines Lebens, von Polen bis Auschwitz, vom Liebesglück bis zum drohenden Tod im Konzentrationslager bis hin zur Befreiung durch die Allierten.

Das Unaussprechliche in einfachen Bildern

Autor und Zeichner Art Spiegelmann hat mit Maus – Die Geschichte eines Überlebenden das Schicksal seines Vaters, bzw. seiner Eltern nacherzählt. Die schwarz-weiß gehaltene Geschichte im Stile eines Undergroundcomics ist nichts für schwache Nerven, zu groß ist das Grauen, das Wladek im zweiten Weltkrieg unter dem Terror der Nazis erleiden musste. Der Auschwitz-Überlebende schildert seinem Sohn schonungslos wie es war in der Zeit von ca. 1930 bis 1950. Der Clou: Alle Figuren sind anthromorph gehalten. Juden sind Mäuse, die Deutschen Katzen, Polen Schweine, Franzosen Frösche und so weiter. Das macht das gelesene und gesehene etwas leichter, dennoch sträuben sich einem bei der Lektüre mehr als einmal die Nackenhaare. Unvorstellbar, dass Menschen zu so etwas fähig waren. Noch unvorstellbarer, dass es Menschen gibt, die dem Grauen entfliehen konnten.

Ich weiß gar nicht so richtig, was ich zu dem Comic schreiben soll. Kann man etwas gut finden, was das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte verniedlicht versucht, darzustellen? Ich glaube ja, denn der Zugang dazu wird durch die Darstellungen der Menschen als Tiere vereinfacht. Dass Juden, die sich als andere „Rassen“ ausgeben, eine Maske als solche überziehen, ist eine einfache wie geniale Idee. Letztlich war es damals ja nicht anders, nur dann halt eher im übertragenen Sinn.

Das ultimative Grauen, in sehr stimmigen Bildern eingefangen
(Bild: nerdisch-by-nature.de / Fischer Verlag)

Fazit

Maus – Die Geschichte eines Überlebenden ist nicht nur ein Muss für alle Comic-Fans und die, die sich auch mal an eine etwas andere Aufarbeitung des Holocausts trauen wollen. Meiner Meinung nach sollte diese Geschichte im Schulunterricht ebenfalls hinzugezogen werden, um den Jüngeren das Unfassbare begreifbarer zu machen. Denn was damals geschehen ist, kann und darf sich NIEMALS wiederholen.

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