Sommer 2002: Innerhalb weniger Sekunden sterben alle männlichen Säugetiere auf der Erde unter mysteriösen Umständen. Alle männlichen Säugetiere? Nein, übrig bleibt als letzter Mann der junge Magier Yorick und sein Kapuzineräffchen Ampersand. Kurz vor dem Massensterben verlobt er sich mit seiner Freundin Beth per Telefon, da sie in Australien weilt. Nun wünscht er sich nichts sehnlicher, als zu ihr nach Down Under zu kommen. Er sucht um Hilfe bei seiner Mutter, die plötzlich neue Präsidentin der USA ist. Sie kommandiert die Agentin 355 ab, um Yorick jedoch nach Boston zu bringen. Hier lebt die Genetikerin Dr. Mann, die in der Lage sein soll, mithilfe von Yorick die Gründe seines Überlebens zu ermitteln, um so die Erde neu zu besiedeln.
Doch israelische Agentinnen wissen ebenfalls um Yoricks Existenz und nehmen die Suche nach ihm auf. Sie zerstören Dr. Manns Labor, woraufhin sie, Yorick und Agentin 355 mit dem Zug nach Kalifornien reisen, wo sich Dr. Manns Ersatzlabor befindet. In einem kleinen Ort in Ohio müssen sie rasten, als Amazonen den Zug überfallen und Yorick sowie Agentin 355 verletzt werden. Yorick kommt bei Sonia unter, eine Bewohnerin des Dorfes, die sich in ihn verliebt und mit der ein Techtelmechtel hat. Doch alle Bewohnerinnen des Dorfes hüten ein dunkles Geheimnis. Als die Amazonen das Dorf stürmen, kommt es zur Katastrophe. Und mitten drin stehen Yorick und auf Seite der Amazonen Hero – seine Schwester…
Ein Mann und sein Äffchen
Passend zur Fernsehserie auf Disney+, die ja mittlerweile schon wieder eingestellt wurde, erscheint Band 1 der Deluxe-Edition von Y – The last Man bei Panini. Es gibt ja einige Apokalypse-Comics (The Walking Dead, Sweet Tooth oder Stephen King’s The Stand – um nur ein paar zu nennen), aber Y – The last Man verfolgt hier einen gänzlich anderen Ansatz. Yorick und Ampersand sind (scheinbar) die letzten ihrer Art und das artenübergreifend. Es gibt keine männlichen Säuger mehr und die weibliche Zunft hat komplett das Regime übernommen. Das funktioniert natürlich mal mehr und mal weniger gut und wirft die Menschheit vor riesige Probleme, was Führung, Infrastruktur und mehr angeht. Chaos und Anarchie sind die Folge – und im Mittelpunkt Yorick, der das alles nicht versteht und eigentlich nur zu seiner Freundin will.
Das liest sich flott weg und ist von Star-Autor Brian K. Vaughan durchaus sozialkritisch, jedoch auch mit einem Augenzwinkern und Humor verfasst. Wenn man bedenkt, dass der Comic bereits von 2002 ist, sind viele Aspekte – insbesondere die Gleichstellung der Geschlechter – aktueller denn je. Zeichnerisch weiß der klare Strich von Pia Guerra zu überzeugen. Und dennoch: So ganz zünden will es bei mir (noch) nicht.
Fazit
Y – The last Man Deluxe-Edition Band 1 ist nicht so spannend oder gar brutal wie The Walking Dead, es geht nicht so ans Herz wie Sweet Tooth und es wirkt nicht so apokalyptisch wie The Stand. Ich fühle die Bedrohung und die Ausweglosigkeit der Situation, in der sich die Charaktere befinden noch nicht wirklich. Ich hoffe aber sehr, dass das noch kommt. Verdient hätte es die Serie allemal und Yorick ist einfach ein interessanter Comic-Charakter. Zudem sind viele Fragen offen, die sicher noch im Laufe der Serie geklärt werden. Jedoch, bleibe ich dran? Ich weiß es noch nicht…