„Dem Ingeniör ist nichts zu schwör!“. Wohl jeder kennt diesen Spruch, den Frau Dr. Erika Fuchs einst beim Übersetzen der Barks-Comics prägte. Er galt dem berühmtesten Erfinder Entenhausens – ach, was sag ich, der ganzen Welt: Daniel Düsentrieb. In diesem Jahr feiert er seinen 70. Geburtstag und wie es sich gehört, gibt es ihm zu Ehren einige Publikationen aus dem Hause Egmont, die ihn gehörig hochleben lassen!
Micky Maus Magazin 09/2022
Das Micky Maus Magazin 09/2022 fällt in erster Linie mit dem Extra auf: Einem Helferlein, welches sogar leuchten kann. Der Hinweis, dass er batteriebetrieben ist, ist auf den ersten Blick natürlich schön – jedoch gibt es keine Möglichkeit, die Batterie auszuwechseln. Schade. Aber optisch macht sich Düsentriebs kleiner Helfer in jedem Regal auf jeden Fall sehr gut!
Neben den üblichen redaktionellen Beiträgen sticht die Jubiläumsgeschichte „Kein Platz für Genies“ von meinem aktuellen Lieblings-Disneyzeichner Arild Midthun hervor. In dieser erinnert sich Düsentrieb an einen Erfinder-Wettbewerb zu seiner Jugendzeit, bei dem er Hugo Habicht begegnete. Tolle Story mit einem schönen Ende. Von den Comics hervorzuheben ist dann nur noch die schöne und klassische Vicar-Story in bester Barks-Tradition: „Friedemanns schönster Tag“.
Micky Maus präsentiert 39
Einst galt das Micky Maus präsentiert als lose Reihe, in der hauptsächlich Comic-Adaptionen zu Disney-Serien (DuckTales, Käpt’n Balu, Chip & Chap…) oder Kinofilme (Aladdin, König der Löwen…) veröffentlicht wurden. Aber auch zu großen Jubiläen von Donald, Dagobert oder Micky wurde innerhalb des Heftes gefeiert, bevor es in den letzten Jahren mit Rätsel-Ausgaben oder ähnlichem konzeptmäßig aufgeweicht wurde – was mir als Fan der Reihe nicht mehr gefiel. Nun besinnt man sich zumindest ein wenig wieder auf die Wurzeln zurück und feiert das Jubiläum des Erfinders mit Ausgabe 39.
Düsentrieb ist natürlich zentraler Punkt der Geschichten, die durchaus zu gefallen wissen. Er sorgt dafür, dass die Panzerknacker ehrlich werden, schickt die Neffen ins Weltall und trifft in der Vergangenheit auf sich selbst. Donald kommt in den Genuss der berühmten Denkkappe und Düsentrieb macht mit seinen Erfindungen Urlaub am Strand – was den anderen Gästen gar nicht gefällt. Abgerundet wird auch dieses Heft mit einigen redaktionellen Beiträgen.
Lustiges Taschenbuch 558
Zum guten Ton gehört bei Jubiläen auch (mindestens) eine besondere Geschichte im Lustigen Taschenbuch. „Das Zeitportal“ in Band 558 ist so eine. Beim Spielen im Wald finden Tick, Trick und Track auf einer Lichtung einen seltsamen Würfel. Sie zeigen es ihrem Onkel Donald. der einen Knopf an diesem Objekt drückt, was dazu führt, dass sich eine Art Portal öffnet. Dieser Öffnung entfliegt ein Flugsaurier und verschwindet in den Weiten Entenhausens. Man beschließt sofort Daniel Düsentrieb aufzusuchen…
Aber auch weitere Geschichten des Buches haben mir sehr gefallen. Es gibt eine weitere Zeitreise-Geschichte mit Micky, Goofy, Gamma – und Albert Einstein! Dolly Duck und Dussel (!) tun sich zusammen und es geht weiter mit der „Legende des ersten Phantomias“. Hier übrigens mit ein paar tollen Querverweisen auf „Sein Leben, seine Milliarden“ von Don Rosa. Und auch bei den restlichen Stories ist keine richtig schlechte dabei – ein LTB der besseren Sorte also!
Lustiges Taschenbuch Enten-Edition 74
Last but not least bekommt das Erfinder-Genie auch seine eigene LTB Enten-Edition spendiert! In Band 74 der Reihe bekommt man in 17 mal mehr, mal weniger kurzen Geschichten einen Einblick in das Leben Daniel Düsentriebs.
Wir erleben seine Studienzeit an der Schule der Genies – zusammen mit dem Panzerknacker Iku, Hugo Habicht und Genia Gans (die in diesem Band allerdings anders heißt – warum weiß nur der Übersetzer…). Er erfindet ein Fluid, mit dem das Kleidungsproblem der Entenhausener gelöst werden soll – was natürlich nicht so klappt, wie es klappen soll.
Wir erfahren, warum es wirklich nur ein Helferlein gibt und wie es Phantomias mit Düsentriebs Hilfe gegen Dagobert Groß-Computer Megasterz aufnehmen kann. Außerdem wird endlich das Geheimnis gelöst, woher Daniel seine Ideen für all die Erfindungen bekommt und er trifft sein Ich aus der Zukunft, um im Kampf gegen Gundel Gaukeley bestehen zu können. Am Ende muss er sogar als Praktikant bei Dagobert arbeiten. Viel zu tun jedenfalls für den besten Erfinder der Welt!
Fazit
70 Jahre Daniel Düsentrieb – ein Jubiläum der besonderen Art, was erheblich gefeiert wird. Nun ist so etwas mit vielen Publikationen und Geschichten auch leicht ermüdend. Da durch sein Erfinderreichtum aber nahezu alles möglich ist, sind die Geschichten um Daniel Düsentrieb und sein Helferlein abwechslungsreich und (bei einer gewissen Selbst-Dosierung, gerade in der Enten-Edition) auch nur selten langweilig.
Happy Birthday, Daniel Düsentrieb! Auf die nächsten 70 Jahre mit vielen tollen und chaotischen Erfindungen!