Marsupilami: Die Bestie Teil 1

Cover zu „Marsupilami: Die Bestie Teil 1“
(Bild: Carlsen Comics)

Mitte der 1950er Jahre: In Palumbien wird ein merkwürdiges Wesen von Indianern gefangen genommen und an Tierhändler verkauft. Per Schiff erreicht es den Hafen des belgischen Antwerpen. Körperlich am Ende gelingt dem – später als Marsupilami bekannt werdenden – Tier die Flucht. Durch Wind und Wetter streunend gelangt es schließlich in einen Vorort der belgischen Hauptstadt Brüssel – Wohnort des Jungen Francois, der zusammen mit seiner Mutter mehr schlecht als recht über die Runden kommt.

Sein Vater, ein ehemaliger deutscher Soldat, hat die Mutter vor der Geburt verlassen. Francois selbst ist ein Einzelgänger, der in der Schule aufs heftigste gemobbt. Unterstützung erfährt er nur ein wenig durch seinen Lehrer, der sich jedoch vor allem zu Francois‘ Mutter hingezogen fühlt. Der Junge kümmert sich in seiner Freizeit um bedürftige Tiere, die er bei sich – ganz zum Leid seiner Mutter – zu Hause aufnimmt. Doch eines Tages kommt er mit einem merkwürdigen und sehr eigenwilligen Tier nach Hause. Und damit fangen die Probleme erst an…

Erwachsene Neuinterpretation einer fantastischen Figur

Das Marsupilami ist wohl eine der bekanntesten Comic-Figuren der Welt. Erschaffen von André Franquin, begeisterte es über Jahre hinweg in den Comics von Spirou & Fantasio, bis es sogar die Ehre einer eigenen Comic-Reihe erhielt. Eine Origin, wie es sie von ach so vielen Charakteren der Comic-Geschichte gibt, findet man in der Vita des gefleckten Wundertiers jedoch bisher nicht. Bis jetzt.

Marsupilami: Die Bestie Teil 1 beschreibt den Weg des langschwänzigen Fellwesens aus dem palumbischen Urwald in das Belgien der Nachkriegszeit. Autor Zidrou hat eine fantastische Geschichte verfasst, die von Zeichner Frank Pé wunderschön in Szene gesetzt wird. Die ausdrucksvollen Bilder wissen in dem großformatigen Album auf über 150 Seiten (!) zu gefallen.

Die Geschichte zeigt alle schlimmen Fassetten der Nachkriegszeit und das Schicksal des kleinen Francois geht einem ans Herz. Als Kind einer Belgierin und eines Deutschen hat er schwer mit der Missgunst seiner Mitschüler zu kämpfen. Als er auf das Marsupilami trifft (das noch nicht so verschmitzt ist, wie man es eigentlich kennt), ändert sich sein Leben von Grund auf und man fühlt sich ein ums andere Mal an Szenen aus E.T. oder auch Alf erinnert. Lustige Szenen wechseln sich mit actionlastigen und auch gefühlvollen ab. Das Ende jedoch lässt den Leser dann nach einer fantastischen Achterbahnfahrt der Gefühle ein wenig ratlos zurück.

Fazit

Marsupilami: Die Bestie Teil 1 ist ein tolles Comic-Album und eine wirklich gelungene Interpretation der Herkunftsgeschichte des palumbischen Fabeltieres. Der Zusatz „Teil 1“ sowie das offene Ende machen keinen Hehl daraus, dass es weitergehen wird mit dem Marsupilami und Francois. Und ich kann es kaum erwarten, bis es soweit ist! HUBA!

Ich danke dem Carlsen Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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