Onkel Dagoberts Memoiren

Cover von „Onkel Dagoberts Memoiren“
(Bild: © 2022 Disney und Egmont Ehapa Media)

Er war nicht von Anfang an der reichste Mann der Welt. Dagobert Duck bereiste jahrelang den gesamten Globus, bis er endlich am Klondike den Grundstein für sein Vermögen legen konnte. Daraufhin dauerte es weitere Jahre, bis er seinen in Entenhausen ansässigen Geldspeicher füllen konnte. Was er alles erlebte, das steht in Don Rosas epischer Biografie „Sein Leben, seine Milliarden“, für mich der beste Comic aller Zeiten. Doch auch „SLSM“ konnte nicht alles erzählen, daher gibt es nun neue Episoden aus Dagoberts Jugend in Schottland, in der Wüste Ägyptens, am Klondike und in der damals noch aufstrebenden Siedlung Entenhausen.

Neues aus Dagoberts Jugend

Neue offizielle Kapitel des Epos „Sein Leben, seine Milliarden“ gab es stets ausschließlich von Don Rosa, der leider sein Schaffen 2006 aus den unterschiedlichsten Gründen einstellte. Andere Geschichten aus Dagoberts Jugend wurden natürlich trotzdem weiter veröffentlicht. Diverse Zeichner, unter anderem Arild Midthun, schufen für Egmont solche Geschichten, die im Kontext zu SLSM stehen. Kari Korhonen übernahm nun die schwere Bürde und fügte Dagoberts Jugend eine weitere Reihe hinzu, die zuerst im Micky Maus Magazin und nun auch als Hardcover-Band Onkel Dagoberts Memoiren zu Dagoberts 75. Jubiläum in der Egmont Comic Collection erschienen ist.

Nun darf man keinesfalls den Fehler machen und die Stories mit denen von Don Rosa vergleichen. Waren diese sehr detailreich gezeichnet, bis zur Perfektion an das Werk von Carl Barks angelegt und auch gern mal bis zu 32 Seiten lang, sind Korhonens Geschichten schlichter gezeichnet und auch kindlicher als Rosas Werk. Querverweise auf SLSM gibt es aber dennoch zuhauf, so dass die Kontinuität zumeist gewahrt wird. Einzig Entenhausen wird mir hier etwas zu groß dargestellt, weiß man doch, dass es sich bei Dagoberts Ankunft um ein eigentlich winziges Dorf (mit einem militärischen Fort) handelt. Und auch die Einbindung der Panzerknacker sagt mir an der ein oder anderen Stelle nicht so sehr zu.

Die Aufmachung des Hardcovers mit Leinenbezug hat mir gefallen, allerdings hätte ich mir ein Handlettering gewünscht. Die gewohnte Maschinenschrift des Micky Maus-Magazin passt hier meines Erachtens nicht zu der eigentlich hochwertigeren Buchausgabe. Und auch der Preis ist mit 29,- € recht happig für ein Buch mit gerade mal 128 Seiten. Wobei dies nicht Egmont-Exklusiv ist, sondern aufgrund der hohen Papier- und Herstellungskosten die gesamte Verlagsbranche umfasst.

Fazit

Onkel Dagoberts Memoiren ist KEIN neues „Sein Leben, seine Milliarden“. Dessen sollte man sich bewusst sein. Wer aber Spaß an weiteren (kürzeren) Abenteuern aus der Jugend Dagoberts hat, die dennoch in der Tradition des Meisterwerkes von Don Rosa stehen, kann hier getrost zu greifen. Denn eine gute Ergänzung zu SLSM ist der Band allemal!

Weitere Titel zu Dagoberts 75. Jubiläum findet man auf www.egmont-comic-collection.de

Ich danke der Egmont Comic Collection für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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