Fables: Deluxe-Edition Band 4

Cover zu „Fables: Deluxe-Edition Band 4“
(Bild: Panini Verlag)

Die Märchen sind zurück! Im neuesten Band der Fables: Deluxe-Edition reisen wir vornehmlich in die Vergangenheit. Genauer gesagt, sehen wir Bigby im Einsatz gegen Nazi-Deutschland im zweiten Weltkrieg. Der Grund dafür: die Erweckung des Frankenstein-Monsters! Zurück in der Gegenwart geht es nach dem Kampf gegen die Holzsoldaten weiter drunter und drüber in Fabletown. Die Bürgermeister-Wahl steht an und es deutet alles auf einen Machtwechsel hin. Die Geburt von Snow Whites und Bigbys Kinder kündigt sich ebenfalls an und beide kehren Fabletown danach den Rücken. Während Snow aufgrund ihrer „tierischen“ Kinder auf die Farm ziehen muss, geht Bigby ins Exil. Dafür lernen wir seinen Vater kennen, den berüchtigten Nordwind… Überhaupt erfährt der Leser im hinteren Teil des Bandes in „1001 schneeweiße Nächte“ mehr über die früheren Leben einiger mittlerweile liebgewonnener Fables-Charaktere. Und nahezu alle sind erstaunlich düster…

Zurück in die Vergangenheit

Es ist schon faszinierend, wie Autor Bill Willingham die Story um seine Fables immer weiter auf- und ausbaut, ohne sich in irgendwelchen Handlungsfäden zu verheddern. Da macht auch Fables: Deluxe-Edition Band 4 keine Ausnahme, im Gegenteil. Gerade nach der ersten großen Schlacht mit den Holzsoldaten aus Band 3 starten wir erstmal mit dem Rückblick in Bigbys Soldaten-Vergangenheit. Gut, so richtig zünden will die Weltkriegs-Story zuerst nicht, das Ende hat mir dann aber doch ganz gut gefallen. Der Mittelteil um die vier „finsteren Jahreszeiten“ setzt dann an den Vorgänger-Band an und treibt die Haupthandlung voran. Es gibt einen neuen Bürgermeister und neue Mitarbeiter dessen, denn Snow, Bigby und Co haben ja gekündigt. Snows Kinder kommen zudem auf die Welt und entwickeln sich prächtig – zu prächtig!?

Die Vergangenheit einiger Figuren wird dann am Ende recht hart in der Prosa- und Comic-Erzählung „1001 Schneeweiße Nächte“ erzählt. Ich brauchte, um mit der Story warm zu werden, aber die (teils sehr düsteren und brutalen) Schicksale der Fables und der Aufbau des heutigen Fabletown haben mich dann letztlich überzeugt. Gerade die Erzählungen um Frau Totenkinder (die Hexe aus diversen Märchen) und Flycatcher (dem Froschkönig) sind an Härte kaum zu überbieten. Man sieht die Fables-Charaktere nach der Lektüre auf jeden Fall mit anderen Augen. Zeichnerisch ist es ein bunter Mix aus verschiedenen Stilen diverser Zeichner (um Stammillustrator Mark Buckingham), die alle sehr gut passen und mit der Story hamonieren.

Fazit

Auch Fables: Deluxe-Edition Band 4 hat mir wieder gut gefallen. Die unterschiedlichen Figuren aber auch verschiedene Story-Ideen und -Stile machen das Abtauchen nach Fabletown immer und immer wieder zu einem großen Vergnügen. Was man aber bedenken sollte: Fables ist keine Comicreihe für Zwischendurch und – das zeigt der vorliegende Band mehr als die drei vorigen – keinesfalls eine Serie für Kinder. Gerade die „Schneeweißen Nächte“ haben einige Szenen, die nicht für Kindergemüter geeignet sind und auch der Ausflug in den 2. Weltkrieg ist nicht jedermanns Sache. Dennoch: für die Fables kann es auch dieses Mal von mir nichts anderes geben als eine klare Lesempfehlung!

Ich danke dem Panini Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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