
(Bild: Panini Verlag)
Harley Quinn, eine brillante Profilerin bei der Polizei von Gotham, ist bekannt dafür, selbst die brutalsten und rätselhaftesten Fälle zu lösen. Doch ein ungelöster Mord verfolgt sie seit fünf Jahren: der Tod ihrer Mitbewohnerin Edie, die einem berüchtigten Serienmörder zum Opfer fiel. Dieser Täter, der sich „der Joker“ nennt, inszenierte seine grausamen Taten als bizarre Kunstwerke und hinterließ Gotham in Angst. Nun erschüttert eine neue Mordserie die Stadt, die dieselbe Handschrift trägt. Getrieben von der Besessenheit, den Mörder endlich zu fassen, begibt sich Harley auf eine gefährliche Jagd, die sie vor die Frage stellt, wie weit sie bereit ist zu gehen, um das Monster ein für alle Mal zu stoppen.
Ein knallharter Thriller im Stil von „Sieben“
Joker/Harley: Psychogramm des Grauens führt uns in eine alternative Welt, in der Harley Quinn, anders als gewohnt, dem Joker nicht hoffnungslos verfallen ist – sondern ihm als Profilerin auf der Spur ist. Ein erfrischender Ansatz des DC Black Labels, das sich Kami Garcia da ausgedacht hat. In Rückblicken erfährt man zudem mehr über die Vergangenheit Harleys sowie des Jokers, dessen Identität und Intention recht schnell klar wird. So entwickelt sich ein knallhartes Katz und Maus-Spiel, dessen man sich nur schwer entziehen kann. Die Todesfälle, die sich durch die durchaus blutige Story ziehen, sind sehr kreativ und erinnern an die Leichen aus „Sieben“, „Schweigen der Lämmer“ oder der „Hannibal“-Serie.
Der teils platte Humor, den man aus bisherigen Harley-Stories kennt, ist hier nicht existent. Harley ist eine humorlose, todernste Person, die nur ein Ziel hat: den Joker dingfest zu machen. Auch Batman kommt nur marginal in einigen Panels vor und trägt zur Story nichts bei. Die Zeichnungen von Mico Suayan und Mike Mayhew sind großartig anzuschauen und auf manchen Seiten nahezu fotorealistisch. Den Kniff, dass man in einem Kapitel quasi die komplette Fallakte liest, kannte ich so auch noch nicht und hat mich schwer begeistert.
Fazit
Wer eine typische Batman-Story oder ein Team Up mit Harley Quinn und ihrem „Pupsi“ erwartet, den muss ich enttäuschen. Joker/Harley: Psychogramm des Grauens ist das genaue Gegenteil: Ein todernster, knallharter Crime-Thriller mit Horror-Anleihen, wie man es auch von den erwähnten Filmklassiker kennt. Das muss man mögen und sich drauf einlassen, dann bekommt man eine intensive Graphic Novel, die inhaltlich wie optisch absolut spannend ist und zu fesseln weiß!