Journal of the Whills – Das offizielle Star Wars Magazin 119

Cover zu „Journal of the Whills – Das offizielle Star Wars Magazin 119“
(Bild: Das offizielle Star Wars Magazin)

Ausgabe 119 des Journal of the Whills – Das offizielle Star Wars Magazin fühlt sich an wie ein gut gepackter Rucksack für einen herbstlichen Kurztrip durch die Galaxis. Nicht überfrachtet, aber mit genau den kleinen Schätzen, die man unterwegs gern aus der Tasche zieht.

Die Rache der Sith, junge Jedi und Skeleton Crew

Die Titelstory, die sich zur 20-Jahr-Marke von „Die Rache der Sith“ fragt, ob die Sith am Ende wirklich „gewonnen“ haben, ist ein gutes Beispiel dafür, wie das Magazin denkt: nicht nur Fanservice, sondern analytische Neugier. Es geht hier nicht um einfache Schwarz-Weiß-Malerei, sondern um die Frage, welche Figuren, Entscheidungen und Konsequenzen über die Zeit als „Sieg“ oder „Niederlage“ gelesen werden können. Das macht die Geschichte zu einem Text, der diskutierbar bleibt und dazu einlädt, die eigene Perspektive noch mal zu überdenken.

Gleichzeitig schafft das Heft eine angenehme Tonlage für jüngere Leser, ohne erwachsenen Fans den Spaß zu verderben: Ein Beitrag über „Die Abenteuer der jungen Jedi“ (stilsicher „Jünglinge in Ausbildung“ genannt) erklärt die Serie verständlich, ohne zu verharmlosen. Wer außerdem hinter die Kulissen neuer Formate schauen will, kriegt mit dem Interview zu „Skeleton Crew“ genau das: Produktionsgeschichten, die alles menschlicher und die Serienentstehung greifbarer machen. Und dann ist da diese Kurzgeschichte „Das Schicksal Eriadus“ von Lydia Kang — ein literarischer Einschub, der dem Heft Tiefe verleiht und zeigt, dass das Magazin mehr sein möchte als reine News und Retro-Nostalgie.

Extra-Seiten im Aboteil

Als Sammlerfreund freut mich die erweiterte Aboausgabe, das sogenannte Journal of the Whills, weil sie das Magazin in eine Art kleines Fanzine verwandelt: zusätzliche Kurzgeschichten, eine Fan-Art-Galerie, ein Bestiary und Porträts von Sammlern machen die Ausgabe persönlicher. Solche Extras wirken nicht wie bloße Beigaben, sondern wie kleine Räume, in denen Fans selbst zu Wort kommen können — und das gibt dem Ganzen Herz.

Optisch präsentiert sich Nr. 119 gewohnt solide: Fotos, Artwork und Poster sind gut gesetzt, das Layout ist eher klassisch magazinig — manchmal fast zu klassisch. Man merkt, dass die Redaktion Priorität auf Inhalte legt; das ist sympathisch, weil Substanz über Schlafzimmerwände-Poster gestellt wird, aber gelegentlich würde eine mutigere, luftige Gestaltung dem Lesefluss guttun. Inhaltlich überzeugt das Heft durch thematische Bandbreite: Rückblicke, Interviews, Fiktion und Community-Stücke geben ein rundes Bild der aktuellen Fanlandschaft.

Fazit

Kurz gesagt: Das Journal of the Whills – Das offizielle Star Wars Magazin 119 erfindet das Rad nicht neu. Aber es ist erneut ein sehr gutes Heft für die, die Star Wars nicht nur konsumieren, sondern mitdenken und -fühlen wollen.

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