Der glorreiche HSV

„Sind die Zeiten auch oft schwer,
weiß ich doch,
hier gehör ich her…“
(Abschlach)


„Du suchst Dir nicht Deinen Verein aus, sondern Dein Verein sucht sich Dich aus“ Diese Zeilen aus Nick Hornby’s „Fever Pitch“, in dem er über seine Liebe zu Arsenal London berichtet, könnten nicht treffender sein.

Als Kind der 90 Jahre, in deren Mitte Borussia Dortmund der heißeste Scheiß war und gefühlt jeder mit einem schwarz-neon(!)gelben Schal rumlief, nahm mich mein Opa zur Seite und vermachte mir seinen alten HSV-Schal, den er beizeiten in der glorreichen Phase der 80er Jahre zu jedem Spiel im zugigen Volkspark trug. Ich machte mir nicht viel aus Fußball, aber ihm zuliebe tüddelte ich ihn um den Hals und versuchte, HSV-Fan zu werden. Trotz Widerstand der schwarzen-gelben und rotweißen Fraktion auf unserem Schulhof.

Hamburg war so semi-erfolgreich und dümpelte im unteren Teil der Tabelle rum, aber als ich 1997 am vorletzten Spieltag der Saison mit meinem Onkel meine erste Bustour ins Stadion unternahm, um den Klassenerhalt durch einen 2:1 Sieg gegen eben jene Dortmunder (die vier Tage später Champions League Sieger wurden) zu erleben, war es endgültig um mich geschehen.

Was folgte, waren unzählige Spiele, Fahrten und unvergessliche Erlebnisse. Neue Freundschaften wurden geschlossen, Europapokalnächte und Klassenerhalte gefeiert, der erstmalige Abstieg betrauert und unfassbare positive und negative Momente erlebt.

Nur der HSV!
(Bilder: nerdisch-by-nature.de)

Der Verein wird mich niemals loslassen, ich trage ihn auf meiner Haut und in meinem Herzen. Ich hasse ihn dafür und gleichzeitig liebe ich ihn. Und von diesem ganzen Konstrukt werde ich ab und zu auch mal berichten…

Ach ja – als Opa starb, gab ich ihm als Dank einen von meinen Schals mit auf die Reise …