Jimmy’s Bastarde Deluxe-Collection

Cover zu Jimmy’s Bastarde Deluxe-Collection
(Bild: Panini Verlag)

Jimmy Regent ist der beste Agent im Dienste ihrer Majestät, der Königin von England. Jeder Superschurke wird von ihm zur Strecke gebracht und kein weibliches Wesen ist vor ihm sicher. Der Mann mit der Lizenz zum Töten (und zwar jeden, den er will) jagt jedem Rock nach, der ihm vor die Flinte kommt – und das sehr erfolgreich! Seiner neuen Partnerin Nancy McEvan missfällt das sehr und daher ist die Zusammenarbeit mit dem Schürzenjäger auch eher zweckmäßig. Als dann die Einwohner Londons mittels eines Geschlechtswandlungsserums „umgepolt“ werden, bricht das totale Chaos aus. Und als die Drahtzieher dieser Krise ans Licht kommen – eine geheimnisvolle Zusammenkunft, deren Mitglieder alle eine gewisse Ähnlichkeit mit Jimmy haben – ist für den Meisterspion plötzlich nichts mehr so, wie es vorher war…

Oops, Ennis did it again

Nach „The Boys“ – eine der besten Superhelden-Parodien aller Zeiten – widmete sich Garth Ennis dem Geheimagenten-Genre. Mit Jimmy’s Bastarde ist dabei eine absolut schamlose James Bond-Parodie herausgekommen. Ennis kennt keine Grenzen, schreckt vor nichts zurück und zieht James Bond, Jason Bourne und Co. gnadenlos durch den Kakao. Beispiele gefällig? Wir sehen einen Agenten, der es mit jeder treibt, die es nicht bei drei auf den Baum schafft. Ein Informant von Regent wird seiner Hoden (!) beraubt (die dann in einem Mini-Kühlschrank aufbewahrt werden!!), um ihn zu erpressen. Die geschlechtsmanipulierte Bevölkerung probiert schamlos ihre neuen Geschlechtsteile aus. Ein verdächtig nach Sean Connery aussehender Insasse einer Irrenanstalt versucht, sich wie ein läufiger Hund an jedem Bein zu vergehen. Und wir lernen einen fluchenden Affen, der ein menschliches Gehirn auf dem Kopf trägt, kennen. Dazu die typischen Ennis-Zutaten Blut, schwarzer Humor und noch mehr Blut!

Klingt unfassbar bescheuert? Ja, das ist es auch, aber gerade deswegen auch sehr unterhaltsam! Übersetzt wurde Jimmy’s Bastarde übrigens von Comedian Hennes Bender, der den Ennis-Ton sehr gut trifft und ebenfalls kein Blatt vor den Mund nimmt. Zeichner Russ Braun, der auch schon bei „The Boys“ dabei war, setzt die Geschichte in wirklich tollen Zeichnungen um. Insbesondere seine Mimiken wissen hier zu gefallen. Garniert ist der Band am Ende dann noch mit ein paar hübschen Skizzen des Zeichners.

Zu erwähnen ist allerdings auch, dass Garth Ennis, trotz aller Schonungslosigkeit, auch nicht mit Gefühl und ruhigen Momenten spart. Sei es in den Gesprächen zwischen Jimmy Regent und Nancy, insbesondere am Ende, oder auch, als er die Wahrheit über sich und die Bastarde erfährt und was das mit ihm macht.

Darf in keinem Agentenepos fehlen: die lustigen kleinen Gimmicks
(Bild: Panini Verlag)

Fazit

Jimmy’s Bastarde steht seinem großen Vorgänger „The Boys“ in nichts nach, vor allem was Schamlosigkeit und Gewalt angeht. Das muss nicht jedem gefallen und soll es sicherlich auch nicht. Wen das aber nicht stört und wer einfach mal Bock auf ein Trash-Feuerwerk par excellence hat, der sollte sich umgehend die schicke Deluxe Collection im Hardcover besorgen und dem Treiben von Jimmy Regent widmen.

Ich danke dem Panini Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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