50 Jahre Hägar der Schreckliche

Cover zu „50 Jahre Hägar der Schreckliche“
(Bild: Egmont Verlag)

Humoristische Zeitungs-Comicstrips. Denkt man sie, dann landet man unweigerlich bei den großen Drei: Garfield, die Peanuts und – Hägar! Während Garfield seit 1979 ununterbrochen vor sich hin philosophiert und die Peanuts mit dem Tod ihres Schöpfers Charles M. Schulz im Jahre 2000 endeten, feiert der knubbelige Wikinger Hägar in diesem Jahr seinen 50. (!) Geburtstag. Seit 1973 schon begibt sich der rothaarige Krieger auf Raubzüge, futtert und trinkt regelmäßig in seiner Stammkneipe und kümmert sich – mal mehr, mal weniger gut – um seine Familie. Der Comicstrip erscheint in über 1900 Zeitungen weltweit und gilt somit zurecht als einer der erfolgreichsten und langlebigsten seiner Art. Anlässlich dieses großartigen Jubiläums gönnt der Egmont Verlag dem schrecklichen Hägar eine Retrospektive, die alle Jahrzehnte des erfolgreichen Zeitungsstrips beleuchet.

Ein herrlich „schreckliches“ Best Of

Neben einigen redaktionellen Beiträgen zur Hägar-Historie sowie den wichtigsten (Neben-)Charakteren umfasst 50 Jahre Hägar der Schreckliche ein breites Best of der witzigsten Episoden. Somit geht der Leser mit Hägar und seinen Freunden auf eine Zeitreise durch die vergangenen fünf Jahrzehnte: angefangen bei seinem Schöpfer Dik Browne, der krankheitsbedingt den Stift im Jahr 1988 (er starb dann 1989) an seinen Sohn Chris weitergeben musste. Dieser zeichnete sich dann bis 2018 für den Wikinger verantwortlich, bis auch er leider aus gesundheitlichen Gründen aufhören und die Verantwortung an ein Zeichner-Team abgeben musste.

Alle Charaktere haben ihren Auftritt: Hägars Sidekick Sven Glückspilz, der Leibarzt Dr. Zook und natürlich die Wikingerfamilie Helga, Honi und Hamlet. Die Strips sind, vor allem bis zur Buchmitte, sehr lustig und abwechslungsreich, ab Mitte der 2000er Jahre jedoch nutzen sich die Gags langsam ab und Wiederholungen schleichen sich ein (einmal sogar in Form eines gleichen doppelten Strips auf einer Seite – da hat die Redaktion geschlafen). Seit Chris Browne 2018 aufhören musste, sind die Zeichnungen auch nicht mehr so ansprechend. Lobenswert ist aber die Persiflierung des Mittelalters und vor allem der Gegenwart durch gezielte Überspitzungen und Running Gags. Sogar ein Corona-Gag findet sich in der Sammlung wieder.

Fazit

Auch wenn der kleine Wikinger bei mir nur auf Rang drei der Comicstrips steht (hinter Garfield und Snoopy), hat mir 50 Jahre Hägar der Schreckliche unglaublich Spaß gemacht! Der Band ist eine würdige Sammlung zur Feier des 50. Geburtstags. Da mich Gesamtausgaben bei Comicstrips zudem eh nicht so reizen (am Stück gelesen ermüden mich die kurzen Gags zumeist), war diese Sammlung genau das richtige für mich. Da bleibt mir dann nur noch zu sagen: Alles gute Hägar und auf die nächsten fünfzig Jahre. Skål!

Ich danke der Egmont Comic Collection für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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