Spirou und Fantasio Gesamtausgabe Neuedition Band 1

Cover zu „Spirou und Fantasio Gesamtausgabe Neuedition Band 1“
(Bild: Carlsen Verlag)

Spirou und sein Freund Fantasio sind längst Ikonen der Comic-Geschichte. Gemeinsam mit dem Eichhörnchen Pips erlebten sie unzählige Abenteuer, mussten Diktatoren und irre Wissenschaftler bekämpfen, fanden im palumbischen Urwald das Marsupilami und schlugen sich auch mit den Tücken des Alltags herum. Erfunden wurde Spirou 1938 von Rob-Vel, weiterentwickelt hat ihn dann der Belgier Jijé. Doch ein wirkliches Profil und eine Seele bekam der junge Mann mit der Pagenuniform dann von André Franquin, der die Abenteuer von Spirou und Fantasio von 1946 bis Ende der 60er Jahre zeichnen durfte.

100 Jahre André Franquin

In diesem Jahr jährt sich nun der Geburtstag von André Franquin zum 100. Mal. Franquin war nicht nur der Zeichner von Spirou, er erfand auch ikonische Figuren wie den Büroboten Gaston oder das Marsupilami. Spirou und Fantasio Gesamtausgabe Neuedition Band 1 ist nun der erste Teil der optisch und inhaltlich leicht veränderten Gesamtausgabe rund um den Pagen. Die ersten acht Bände, die die Franquin-Ära abbilden, werden im Laufe der nächsten Monate dann überarbeitet auf den Markt gebracht.

Am Anfang des ersten Bandes ist Spirou noch nicht der toughe Draufgänger aus den späteren Bänden, hier und da blitzt das heutige Schlitzohr aber schon durch. Auch die Zeichnungen sind anfangs noch etwas unrund, aber schon am Ende des Bandes bekommen Fantasio und Spirou ihr heutiges äußeres. Faszinierend, wie schnell sich Franquin zeichnerisch entwickelt hat. Die Geschichten sind noch etwas naiver und konfuser gehalten, aber auch hier deuten sich schon komplexe Handlungen an, was sich in den nächsten Bänden fortsetzen wird.

Manches ist etwas aus der Zeit gefallen und wirkt aus heutiger Sicht eventuell politisch nicht mehr ganz korrekt, aber dieses Schicksal teilt sich Spirou mit vielen anderen Comics aus jener Zeit. Spirou bekommt es unter anderem mit einem Roboter zu tun, er reist nach Afrika ins Reich der Pygmäen und in den wilden Westen. Er bekommt es mit einem Draufgänger zu tun, den er im Boxkampf besiegen muss. Und auch hier muss er sich schon mit den unterschiedlichsten Gangstern herumschlagen.

Fazit

Franquin prägte ab 1946 das Erscheinungsbild der Serie Spirou und wurde zu einem der bekanntesten europäischen Comic-Künstler. Warum das so ist, zeigt sich schon früh in der Spirou und Fantasio Gesamtausgabe Neuedition Band 1. Die Stories machen immer noch Spaß, auch wenn sie an Klassikern wie „Das Nest im Urwald“, Zauberer von Rummelsdorf“ oder „QRN ruft Bretzelburg“ nicht heran kommen. Aber die kommen ja alle noch, weshalb ich die (neu überarbeitete) Gesamtausgabe rund um Spirou, Fantasio und Pips mit gutem Gewissen empfehlen kann. Der Auftakt war jedenfalls schon mal gelungen.

Ich danke dem Carlsen Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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