Wir befinden uns im Jahre 50 v.Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt… Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und es ist nicht leicht für die römischen Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Babaorum, Aquarium, Laudanum und Kleinbonum liegen – denn der Krieger Asterix, sein Freund Obelix und die anderen Dorfbewohner machen den Römern dank Zaubertrank das Leben schwer. Doch irgendwas ist momentan anders. Asterix sieht aus wie ein Hase, Troubadix mutiert zu einem Kater und die anderen sehen auch irgendwie merkwürdig aus. Als der Gott Teutates höchstpersönlich auftaucht, um sich mit dem Zaubertrank zu beschäftigen, wird Asterix – alias Herr Hase – klar, dass etwas nicht stimmen kann…
Parodix – kein Asterix-Album
Die neuen Abenteuer von Herrn Hase 6: Beim Teutates! ist natürlich kein neues Asterix-Abenteuer, sondern eine liebevolle Hommage des frankobelgischen Zeichners und Autors Lewis Trondheim. Die Reihe um Herrn Hase, die mir bis dato zwar bekannt war, aber doch an mir vorbeiging, besticht immer wieder durch skurille Themen und Hommagen (Spirou lässt grüßen). Nun nahm sich Trondheim mit Asterix einer der ikonischsten Comicreihen überhaupt an. Was schon besonders ist, endeten etliche Parodieversuche der Gallier doch bisher vor dem Richter.
Trondheim bekennt sich im Vorwort als großer Bewunderer Goscinnys und Uderzos, was man auf jeder einzelnen Seite merkt. Viele Verweise aufs Original (Comic UND Film) sind versteckt, die Namen der Gallier stimmen, sogar die Piraten kommen vor und auch wenn die Zeichnungen etwas ungewöhnlich sind, erkennt man jeden Dorfbewohner sofort. Was neu ist: Die Schlägereien mit den Römern enden immer in einem blutigen Massaker, dass man eher bei „The Walking Dead“ vermuten würde als bei Asterix. Nichts für Kinder also!
Fazit
Die neuen Abenteuer von Herrn Hase 6: Beim Teutates! hat alles, was ein guter Asterix auch zu bieten hat: Römer, Fischhändler, Barden, Häuptlinge, Wildschweine und den Zaubertrank. Es ist ein typisches „Dorfabenteuer“ und auch wenn die Auflösung, warum Herr Hase nun in der Welt von Asterix agiert, etwas merkwürdig erscheint – diese Hommage an Goscinny und Uderzo ist so gut, dass sie sich vor einigen anderen „echten“ Asterix-Abenteuern nicht verstecken muss. Klare Leseempfehlung!
Und die anderen Abenteuer von Herrn Hase muss ich mir nun wohl doch auch mal näher ansehen…