Darth Sidious schickt sechs Monate vor der Schlacht auf Naboo in Star Wars – Episode I seinen Schüler Darth Maul auf eine heikle Mission. Er soll die Verbrecherorganisation Schwarze Sonne eliminieren, da Darth Sidious durch sie seine Pläne zur Unterwerfung der Galaxis in Gefahr sieht. Der ohne viele Worte auskommende Zabrak von Dathomir beginnt seinen blutigen Feldzug, ohne zu wissen, dass er auf eine Nachthexe seines Heimatplaneten treffen soll…
Der ikonische Bösewicht
Man kann über die Star Wars Prequel-Trilogie ja denken, was man möchte. Aber Darth Maul ist wohl nach Darth Vader der beste Bösewicht der Episoden I bis VI. Das bedrohliche, durch zahlreiche schwarz-rote Tätowierungen geprägte Äußere, der durchtrainierte Körper, die leuchtendgelben Augen und natürliche das ikonische rote Doppelklingen-Lichtschwert machen aus dem Sith vom Planeten Dathomir den perfekten Jedi-Gegner. Auch wenn er in Episode I durch Obi-Wan Kenobi (scheinbar) getötet wurde, ging sein Stern so richtig durch die Animationsserien „The Clone Wars“ und „Rebels“ auf. Seinen bisher letzten Auftritt hatte er im Film „Solo – A Star Wars Story“.
Und in vielen Comics spielt er ebenso eine Rolle. In dem hier vorliegenden Band 111 der Star Wars Comic-Kollektion macht Darth Maul das, was er am besten kann: seinem Meister dienen und alle aus dem Weg räumen, die den dunklen Pländen der Sith im Weg stehen. Das klingt nicht sonderlich innovativ und das ist es auch nicht, aber es macht großen Spaß! Vor allem die Zeichnungen können sich sehen lassen, Jan Duursema hat hier wieder ganze Arbeit geleistet.
Mehr Tiefe für eine großartige Star Wars-Figur
Diese Mini-Serie erschien im Jahr 2000 und zeigt bereits die versteckten Vorbereitungen, die Darth Sidious (bzw. Kanzler Palpatine) vor Star Wars Episode I zu treffen versucht. Die Blockade von Naboo durch die Handelsföderation steht bereits und auch Qui-Gon Jinn und Obi-Wan Kenobi haben einen kurzen, wohl aber eher dem Fanservice geschuldeten, Auftritt. Im Großen und Ganzen geht es hauptsächlich um Darth Maul und um die Skrupellosigkeit, die er an den Tag legt, um seine Ziele zu erreichen. Das gibt der Figur, die in Episode I viel zu wenig Screentime hatte, erheblich mehr Tiefe. Diese wurde dann vor allem in The Clone Wars noch weiter ausgebaut.
In der letzten Geschichte dieses Bandes „Soldat“ findet man zudem eine Geschichte aus der Sicht ein Sturmtrupplers, der in vorderster Front kämpfen soll. Geschrieben wurde sie von The Boys-Autor Garth Ennis, was man aufgrund der doch erhöhten Gewalt der Story auch anmerkt. Nett zu lesen, leider sind die Zeichnungen nicht so schön. Zudem passt sie inhaltlich so gar nicht zu Darth Maul, allein weil sie schon zum Zeitpunkt der Rebellion spielt.
Fazit
Wer Bock auf einen actionreichen Comic mit grandiosen Zeichnungen hat und zudem auch mit Darth Maul etwas anfangen kann, der liegt mit diesem Comic goldrichtig. Eine innovative Geschichte kann man allerdings nicht erwarten. Mir hat es aber sehr gut gefallen und auch die Zweitgeschichte von Garth Ennis weiß zu unterhalten. Und ich merke immer wieder: Bei Star Wars machen mir solche Mini-Serien mehr Spaß als so verschachtelte Dauerbrenner wie Knights of the Old Republic (mit Ausnahme von Legacy!).