Jeder von uns erinnert sich auf jeden Fall an seine erste große Liebe. Auch einem Superhelden geht es da nicht anders. Peter Parker alias Spider-Man schwelgt in Erinnerungen an seine frühe Liebe Gwen Stacy, wie sie sich kennen lernten und wie sie eine gemeinsame Clique mit Flash Thompson, Harry Osborn und Mary Jane Watson bildeten. Spider-Man bekam es währenddessen mit allerlei Superschurken wie dem Green Goblin, zwei Vultures oder Doctor Octopus zu tun. Peter und Gwen verliebten sich nach langem Anlauf ineinander. Doch Gwen starb in einem Kampf zwischen Spider-Man und dem Green Goblin.
Eine wunderschöne Hommage an die Abenteuer der 60er Jahre
Spider-Man: Blue (Marvel Must-Have) lässt noch einmal wichtige Momente in der Geschichte des Wandkrabblers Revue passieren, die er in den goldenen Marvel-Jahren der 1960er Jahre erlebt hat. Diese alten Stories hat Autor Jeph Loeb meisterhaft in einer neuen Erzählung verknüpft, die gewohnt atmosphärisch vom 2022 leider viel zu früh verstorbenen Zeichner Tim Sale in Szene gesetzt wurden. Das Duo arbeitete bereits erfolgreich unter anderem an den Batman-Klassikern „Das lange Halloween“ und „Dark Victory“ zusammen und kann auch hier wieder auf ganzer Linie überzeugen.
Das Meisterwerk voller Nostalgie besticht durch eine fesselnde, melancholische Superhelden-Story, in der aber ganz eindeutig die zwischenmenschlichen Aspekte überwiegen. Auch die Charakterentwicklungen kommen nicht zu kurz, vor allem bei Peter selbst, aber auch bei MJ oder Flash stellt sich im Laufe der Story eine Entwicklung ein. Die Zeichnungen sind, wie von Sale gewohnt, kantig und vorerst gewöhnungsbedürftig, passen aber gemeinsam mit den gedeckten Farben perfekt zum Setting dieser im Kern so traurigen Geschichte.
Fazit
Spider-Man: Blue (Marvel Must-Have) ist ein wahrhaftiger Tribut an die Spidey-Klassiker von Stan Lee und John Romita Sr. aus den 1960ern und kann getrost als Klassiker bezeichnet werden. Es bleibt dabei, wo Loeb/Sale drauf steht, bekommt man qualitativ und optisch hochwertige Stories. So etwas findet man heute, gerade im Superhelden-Genre, leider viel zu selten.